Arnon Grunberg

Catholic

Refugee

Gerhard Polt is a German, or probably I should say, a Bavarian comedian. As part of my research for a play for the Münchner Kammerspiele in the fall of 2013 I visited Polt in his house in Schliersee. (See: here.)
Also I went to see his show in Rosenheim. (See: here.)
A friend alerted me to an interview with Polt in the FAZ. I apologize to non-German speakers, but this interview is recommended, and it’s hard to translate. I would even say that it’s hard to translate Polt into German, but after his show in Rosenheim somebody told me: “If Polt performs in Lower Saxony he tries to speak more German.”

Anyhow, here’s Polt in the FAZ:

“Das entspricht genau meiner Vorstellung: dass die meisten Täter einschließlich man selber angenehm sind oder zumindest passabel daherkommen. Aber es passiert eben ganz schnell, dass ein Mensch, und sei es nur mit einem Nebensatz, ins Bodenlose kippt. Da sitzt dann einer und sagt, wie schön es bei uns in Bayern ist, der Himmel weiß und blau und die Kühe – ein Idyll. Und dann: „Ein Neger würde da nicht reinpassen.“ Aber das sagt der nicht böse. Das ist halt seine Meinung. Und dann zuckt natürlich jeder zusammen und denkt, hoppla, das war jetzt natürlich allerhand.

Was macht man in dieser Situation als Gesprächspartner?

Es gibt Leute, die nicht zuletzt deshalb auf die Möglichkeiten des Humors vertrauen, um aus solchen Aussagen die Luft rauszulassen. Was auch hilft, ist Erfahrung. Ich war noch ein Kind, ungefähr acht Jahre alt, als Flüchtlinge aus Schlesien mit die Ersten im Ort waren, die ein Haus gebaut haben. Und da hat dann eine Frau, ich seh ihr Gesicht noch vor mir, geschimpft, wo diese Flüchtlinge das Geld her hätten und dass man da einen Benzinkanister reinschmeißen müsste und das Haus anzünden. So ein Hass, gegen die eigenen Leute. Und die waren sogar noch katholisch! Ich sage das deshalb, weil mir das geholfen hat, um später wenigstens ein bisschen zu verstehen, was zum Beispiel in Jugoslawien passiert ist. Aber ich kann das nur erzählen. Was ich im Endeffekt damit bezwecke, weiß ich auch nicht.”

Read the interview here.

There are people who trust in the possibilities of humor in order to make the painful less painful. Humor becomes a matter of politeness and diplomacy. Humor is the language of the snake; humor speaks with a forked tongue.
That’s the danger of the humorist, that he always speaks with the intention to say two different things at the same time.
But then again, the danger of earnestness is more dangerous.

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