Monogam
Marko Martin
Als Arnon Grünberg schrieb er den Roman "Blauer Montag", die irrwitzige Beichte eines jungen Prostituiertenliebhabers aus holländisch-jüdischem Elternhaus. Als Marek van der Jagt folgte wenig später "Amour fou" - und die Leser waren hingerissen von der Fabulierfreude dieses 30-Jährigen. Weshalb hat er sich jetzt auf´s Reflektieren verlegt und mit "Monogam" eine Art Vademekum für zeitgenössische Großstadt-Don Juans geschrieben? Um es kurz zu machen: Das Buch ist eine Melange aus Witzigem und Klugem. So weit, so gut - würde sich der Geschichtenerzähler nur nicht unter den Druck begeben, ständig geistvoll sein zu müssen. Weshalb liest man dieses Büchlein dennoch mit Sympathie, ja manchmal gar mit Rührung? Weil es das selbstironische Zeitbild einer universell flauen Wessi-Generation liefert, während es glücklicherweise noch immer genug Gleichaltrige gibt,die mit Freude sagen können, dass sie ihr nicht angehören.